Schon vor längerer Zeit hatte ich die Wände direkt um die Werkbank mit einem French-Cleat System ausgestattet und dafür schon einige Behälter und Halterungen angefertigt. Inzwischen haben sich einige Handwerkzeuge angesammelt, die in Schachteln oder in der Werkzeugkiste gelagert waren. Für diese habe ich nun Werkzeughalter gebaut, um die Werkzeuge immer griffbereit zu haben.
Vorüberlegungen
Das Grundprizip der Halterungen soll so sein, dass thematisch ähnliche Werkzeuge in einem „Modul“ zusammen untergebracht sein sollen. Jedes Modul wiederum soll flexibel auf den Winkelleisten (french cleat) aufzuhängen sein. So versuche ich einen Kompromiss zu erreichen zwischen Flexibilität und Ordnung, denn auf einem Modul bleiben die Halterungen übersichtlich und können dennoch mit dem Modul den Platz wechseln, falls das praktisch erscheint.
Schraubenzieher
Zunächst legte ich die Schraubenzieher aus, um die groben Maße für die Halterung zu ermitteln. In mein Skizzenbuch notierte ich dann die wichtisten Maße.
Ich sägte aus Multiplexresten entsprechende Stücke und zeichnete die künftigen Löcher für die Schraubenzieher an.
Mit einem Forstnerbohrer auf dem Bohrständer bohrte ich flache Sacklöcher (ca. 3 mm tief). Diese sind gerade groß genug, um die flache Vorderseite des Schraubenzieherhefts aufzunehmen. So sitzen die Schraubenzieher sicher und es sieht optisch schön aus, weil sie etwas eingesenkt auf der Oberfläche sitzen. Anschließend bohrte ich mit einem Holzbohrer das mittige Loch, in das die Klinge des Schraubenziehers gesteckt wird.
Nun konnte ich ein dünnes Stück Sperrholz als senkrechte Aufhängung anschrauben und an dieses die french cleat Leiste anleimen.
Stemmeisen
Für die Stemmeisen ist der Werkzeughalter prinzipiell gleich aufgebaut wie für die Schraubenzieher. Alerdings bekommt jede Position einen Schlitz, damit man das Eisen von vorne entnehmen kann.
Außerdem sind Stemmeisen potentiell ein Verletzungsrisiko, v.a. wenn man sich mit der Hand nähert, um ein Eisen zu etnehmen. Daher sollte die Halterung eine Schutzvorrichtung bekommen. Diese darf aber natürlich nicht im Weg sein, wenn man die Eisen entnehmen oder zurückstecken möchte.
Daher baute ich eine Art Bügel, der etwas schräg nach unten ausgerichtet ist. Er schützt die Spitze der Eisen, so dass man diese nicht versehntlich mit der Hand berühren kann. Gleichzeitig lässt er eine große Öffnung nach vorne, so dass man die Eisen leicht entnehmen und zurückstecken kann.
Hobel
Für die Hobel habe ich mich für eine einfache Regallösung entschieden. Eine andere häufige Lösung zur Aufbewahrung von Hobeln ist eine schiefe Fläche. Das ist allerdings aufwändiger und eher für einen Werkzeugschrank geeignet. Außerdem ist meine Hobelsammlung noch recht klein und wird sich im Lauf der Zeit vielleicht noch verändern. Daher ist das geschraubte Regal aus Resthölzern die effizientere und flexiblere Lösung.
Ich habe also einen alten Regalboden in Streifen gesägt und aus Sperrholz etwas schmalere Leisten dazu passend geschnitten.
Dann habe ich, ebenfalls auf einem alten Regalfachboden, die Hobel grob ausgerichtet und die Höhe der Fächer angezeichnet. Anschließend habe ich die Rückwand vorgebort und die Hobelregalböden von hinten angeschraubt. Am Ende habe ich noch die Sperrholzleisten als Abrutschsicherung für die Hobel angeschraubt.
Mess- und Anreißwerkzeuge
Mittlerweile ist die Sammlung von Messwerkzeugen und Anreißwerkzeugen schon etwas angewachsen. Daher habe ich zunächst alle auf einem großen Regalboden ausgebreitet, um ein möglichst gutes Layout zu erproben. Anschließend habe ich für jedes Werkzeug versucht, einen sinnvollen Halter zu bauen. Der Einfachheit halber habe ich diese von vorn angeschraubt.
Fazit
Mit diesen Werkzeughaltern ist das Arbeiten nun wesentlich vereinfacht. Fast alle Werkzeuge des regelmäßigen Gebrauchs sind nun griffbereit über der Werkbank angeordnet, was sehr praktisch ist. Außerdem kann man sich immer daran freuen, die wohlgeordneten Werkzeuge anzuschauen ;-).
Hier noch mal eine Gesamtansicht.
Video
Das Video zeigt den Bauprozess noch etwas genauer. Außerdem erkläre ich am Ende einige Überlegungen vertiefter als hier im Blogpost.
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Mein Werkzeug
Übersicht der Werkzeuge, die ich benutze.
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Ein sehr gut gemachte Übersicht, bin gerade am “Redesign” meiner sogenannten Kellerwerkstatt und diese Lösungen bieten gute Anregungen.
Der Abstand mit 30cm scheint mir pausibel, die Ausführung mit den OSB Platten und den gehobelten Fichtenbrettern auch. Werde jetzt mal konstruieren und vermessen, denn es ist einiges an Werkzeugen und Hilfsmitteln unterzubringen.
Daß der Platz bei mir viel zu wenig ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen!
Grüße, FP
Danke für die Rückmeldung, Fritz. Viel Erfolg beim Deiner Umsetzung!