Die Holzreste und Plattenstücke standen bisher in meiner Werkstatt in verschiedenen Ecken. Und natürlich waren sie oft im Weg. Daher habe ich mir einen Wagen zur Aufbewahrung und Organisation von Restholz und Plattenware gebaut.
Das Design für den Restholzwagen ist nicht mein eigener Entwurf: Ich habe mich nach dem Lumber cart von Steve Ramsey gerichtet und dieses nur leicht an mein eigenen Maßvorstellungen angepasst. Außerdem hatte ich mir vorgenommen, so weit wie möglich Reste zu verarbeiten, damit der Wagen nicht gleich mit einer so großen Menge Platten gefüllt ist. Damit ist der Restholzwagen ein etwas wildes Moasik aus Spanplatte, Seekiefer und OSB geworden. Das ist nicht gerade besonders attraktiv, aber funktional und sparsam.
Zuschnitt
Zunächst habe ich eine Seekieferplatte (Elliotis Pine) zugeschnitten, die ich mal bei einer Lagerauflösung eines Holzhändlers günstig bekommen hatte. Aus ihr wurden später die beiden aufrechten Teile. Die Grundplatte des Wagens wurde dagegen aus einem Stück 22 mm Spanplatte gemacht.
In beide Platten habe ich Nuten gefräst, um die Verbindung zwischen den Platten einfacher zu gestalten. Was ich allerdings nicht wusste: Spanplatte setzt dem Fräser wohl sehr zu (ich nehme an, dass das am hohen Leimgehalt liegt). Der Fräser war jedenfalls nach den Nuten in der Spanplatte komplett stumpf.
Anschließend sägte ich aus OSB den ersten Fachboden zu und schob ihn in seine Nut. Die hielt ihn ausreichend fest, so dass ich ihn von unten gut verschrauben konnte.
Die Seite des Wagens, auf der Plattenware gelagert werden soll, hat eine 5°-Neigung. Um die Breite des oberen Fachbodens zu ermitteln, peilte ich mit einem langen Lineal. Das ist zwar nicht besonders genau, reichte aber für diesen Zweck völlig aus. Die Exaktheit des Verfahrens kann man gut am intelligenten Gesichtsausdruck des ausführenden Holzwerkers erkennen.
Nun konnte ich die entstandene Konstruktion mit der Grundplatte verschrauben und anschließend die zweite aufrechte Platte ergänzen. In das daraus entstehende Mittelfach passte ich aus OSB zwei weitere Fachböden ein.
Wieder aus OSB sägte ich die Platten für die aufrechten Fächer für Langware zu. Bei diesen kappte ich eine Ecke, um den Zugriff später leichter zu machen. Mit der Montage einer OSB-Platte auf der Front dieser Plattenstücke entstanden dann die Fächer.
Um den Wagen insgesamt etwas stabiler zu machen, schraubte ich einige Douglasie-Kanthölzer unter die Grundplatte. So konnte ich auch die Rollen leichter befestigen, weil mehr Holzstärke zum Anschrauben der Rollen vorhanden war.
Schließlich bekam die „Plattenseite“ noch ein kleines Sicherungsbrett, damit die Platten nicht nach vorne aus dem Wagen rutschen. Anschließend verschliff ich die noch sägescharfen Kanten, damit man sich nirgends Splitter einreißen kann.
Ergebnis
Der Plattenwagen ist sehr praktisch, denn nun kann ich zum einen Holzreste besser sortieren und den Wagen außerdem verschieben, wenn das nötig ist.
Im Nachhinein betrachtet, ist er etwas groß und schwer ausgefallen. Ich habe ihn ausgehend vom zu lagernden Material dimensioniert, hätte aber bedenken sollen, dass Kompaktheit und möglichst geringes Gewicht auch wichtige Aspekte sind. Wer ihn also nachbauen möchte, sollte sich gut überlegen, bei der Größe nicht über die Stränge zu schlagen.
Video
Wie immer zeigt das Video den Bau in verschiedenen Details und macht die Zusammenhänge klarer.
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Mein Werkzeug
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Auch wenn es sehr groß ist und wahrscheinlich nicht mehr durch die Tür passt, ist das Ergebnis super. Ich Bau alles so das es durch eine Tür passt so kann man die Platten bis in die Werkstatt rollen.
Gruß Felix
Danke Felix. Meine Werkstatt ist nur über eine Treppe und eine Stufe zugänglich. Da muss ich sowieso tragen. :-)
Sind die 5 Grad Neigung ausreichend? Ich hab das Gefühl bei kommerziellen Plattenwagen sind die Winkel eher 10 Grad? Wie sind da so Deine Erfahrungen?
Viele Grüße
Mario
Bei den hängenden Zwingen reicht die Neigung. Bei den Zwingen, die kopfüber auf dem geneigten Brett stehen, dürfte es etwas mehr Neigung sein. Die muss ich manchmal festhalten, wenn ich den Wagen schwungvoll bewege.
Grüße,
Andreas
Hi Andreas, danke für die Antwort, aber haben wir da aneinander vorbei geredet? Ich rede vom Plattenwagen und nicht von einem Zwingen Wagen :-) Ich meinte ob die Platten sicher stehen? Fixierst Du sie noch mit einer Zwinge? Macht sicher Sinn.
Danke schon mal
der Mario
Hi Mario. Ich habe deinen Kommentar in der Word Press Smartphone App beantwortet, da wird der Titel des Artikels abgeschnitten ;-).
Der Wagen steht bei mir die meiste Zeit, wenn er bewegt wird, dann nur langsam und ein kleines Stück, damit ich an den Rasenmäher ran komme. Insofern sichere ich die Platten nicht, aber auch beim Schieben ist mir noch nie eine umgefallen.
Ein Tipp noch: wenn ich den Wagen noch einmal bauen würde, würde ich ihn kleiner dimensionieren. Er nimmt relativ viel Platz weg und ich habe festgestellt dass ich vor allem die vier Fächer für längere Holzstücke nicht in diesem Umfang brauche. Auch die waagrechten Fächer in der Mitte sind zu groß für meine Bedürfnisse.
Freier Platz ist meines Erachtens deutlich wichtiger in der Werkstatt.
Grüße,
Andreas
Sieht super aus der Wagen und das Video ist auch toll. Schön zu sehen wie du da vor gehst und wie do so einen Holzwagen baust. Spannend!