Ich habe dieses Jahr an Holzwurm Tom’s LED Build Challenge teilgenommen und in diesem Rahmen eine LED-Tischlampe gebaut. Im diesem Beitrag möchte ich dokumentieren, wie ich das gemacht habe.
Zuschnitt
Ich habe die LED-Tischlampe aus einem Stück Eschenholz gebaut, das ich von einem befreundeten Schreiner günstig bekommen habe. Das Holz war nicht ideal: Geworfen und mit teilweise beschädigter Oberfläche. Aber hey – als Hobbyschreiner nimmt man erstmal, was man kriegen kann (ich zumindest – mein Weg zum Massivholz fängt gerade erst an).
Ich habe also zunächst ein Stück der Bohle abgesägt und das dann mit der Tauchsäge besäumt. Anschließend habe ich Leisten gesägt, aus denen später die zwei Schenkel der Leuchte werden sollten. Auch den Fuß habe ich entsprechend zugeschnitten. Bei diesem Schritt habe ich dem Holz noch ca. 1 cm Übermaß gegeben, um später noch genügend Material zu haben, wenn ich rechte Winkel und saubere Schnitte brauche.
Korpus der Leuchte
Nachdem ich die Leisten zunächst mit der Tischkreissäge auch auf der Fläche etwas geglättet hatte, habe ich sie mit dem Hobel abgerichtet bzw. habe ich das versucht. Wie gesagt habe ich bisher noch wenig mit Massivholz gearbeitet und auch meine Hobelkünste sind noch ausbaufähig. Es hat also etwas gedauert und zahlreiche Ausrisse etc. produziert, bis die Leisten so glatt und plan waren, dass ich sie verleimen konnte. Ich habe durch Nachfragen u.a. bei meinen Instagram-Followern gelernt, dass ich für die Fläche des Eschenholzes besser einen steileren Hobelwinkel benutzt hätte (also nicht den Flachwinkelbankhobel). Außerdem war wohl mein Hobeleisen nicht ganz im rechten Winkel eingespannt, was auch zum eher bescheidenen Ergebnis beigetragen hat. Aber Übung macht den Meister – die Leimfugen waren am Ende einigermaßen dicht.
Danach sägte ich die Stücke noch mal mit etwas Übermaß auf Länge und verleimte den einen der beiden Schenkel, der später den waagrechten Teil der Leuchte bilden und die LEDs aufnehmen sollte.
Fuß der Leuchte
Während der Leim trocknete, bearbeitete ich die beiden Stücke für den Fuß. Das Holz war stark geworfen, so dass ich jede Menge zu tun hatte, es mit dem Handhobel plan zu bekommen. Das ist auch hier nur teilweise gelungen. Ich habe also so lange daran gearbeitet, bis ich eine akzeptabel dichte Leimfuge erwarten konnte.
Anschließend sägte ich mit der Stichsäge eine Öffnung in das spätere untere der beiden Bretter, um so die Verbindung zwischen Fuß und Korpus der Lampe von unten einbauen zu können.
Nun konnte ich die beiden Bretter zum Fuß verleimen.
Zurück zu den Leisten für den Korpus
Auch hier musster der Leim trocknen, so dass ich wieder an den beiden Leisten für den Korpus weiter machte. Ich sägte die Leisten nun auf Maß und längte sie auf die fertige Länge ab.
Dann nahm ich das Maß des LED-Streifens und fräste eine entsprechende Nut in die zuvor verleimte Leiste. Außerdem fräste ich am hinteren Ende noch eine etwas tiefere kurze Nut, die später die Klemme als Verbindung zum Textilkabel aufnehmen soll.
Danach bekamen die beiden Hälften des aufrechten Teils der Lampe noch jeweils eine Nut. Diese wird später in der Lampe innen liegen und als verdeckte Kabelaufnahme dienen. Ich fräste also jeweils etwas mehr als einen halben Kabeldurchmesser ein.
Danach klemmte ich die beiden Hälften zusammen und bohrte zwei schräge Löcher in die Leisten, durch die später das Textilkabel in die Leiste ein- und wieder austreten soll.
Mit dem Stemmeisen rundete ich den Winkel so weit ab, dass das Kabel später leicht um die Ecke gleiten kann.
Nun konnte ich die Hälften verleimen. Zur Sicherheit legte ich einen dünnen Draht mit ein, damit ich das Textilkabel später durch die Leiste ziehen kann. Ohne Leim hatte es zwar geklappt, das Kabel durchzuscieben, darauf wollte ich mich aber nicht verlassen, denn es könnte ja sein, dass sich Leim in die gefräste Kabelführung drückt und den Weg verengt.
Nachdem der Leim trocken war, sägte ich in die beiden Leisten des Lampenkorpus Längsschlitze ein, die der Verbindung der Teile untereinander dienen. In die Schlitze wird ein Stück Messing-Flachstange eingesteckt, das zusammen mit durchgehenden Messingschrauben die Teile fixieren soll.
Ich steckte das Messingstück ein und fixierte es mit einer Zwinge, so dass ich die Löcher für die Verbindungsschrauben ins Holz und gleichzeitig ins Messing bohren konnte.
Das Verbindungsstück zum Lampenfuß musste L-förmig sein. Ich wollte es im Schraubstock zurecht schlagen, musste aber feststellen, dass Messing sich nicht kalt verbiegen lässt, sondern bricht (inzwischen habe ich durch einen Kommentar unter meinem YouTube-Video gelernt, dass ich das Messing mit einer Lötlampe hätte heißmachen sollen, dann lässt es sich wohl verformen).
Ich musste also improvisieren und hatte zum Glück noch ein Stück Aluminium-Flachstange da. Das ist zwar nicht so stabil und auch nicht so ansehnlich, aber man sieht es ohnehin kaum und wenn man die Lampe nicht anfasst, stört die größere Elastizität nicht weiter.
Weitere Bearbeitung des Lampenfußes
Nun sägte ich den zuvor verleimten Fuß auf rechte Winkel und sägte Außerdem noch große Fasen an, damit der Fuß nicht so massiv wirkt. Anschließend fräste ich mit der Oberfräse einen kleinen Schlitz in die Oberseite, durch die das L-förmige Metallstück gesteckt wird, das den Fuß mit dem Lampenkorpus verbindet. Dann bohrte ich noch die Löcher für die Montage des L-Winkels.
Abschlussarbeiten
Anschließend schliff ich alle Oberflächen zunächst mit 120er, dann mit 240er Körnung mit dem Exzenterschleifer und zum Schluss mit 400er Körnung von Hand. Danach bekamen alle Teile eine Antikwachs-Schicht.
Nachdem das Wachs hart geworden war, konnte ich den LED-Streifen einkleben und mit dem Kabel verbinden.
Hochzeit von Fuß und Korpus
Nun schraubte ich den L-Winkel von unten an und fixierte das senkrechte Teil des Korpus daran.
Auch das waagrechte Teil konnte nun an dem Stück Messing festgeschraubt werden. Allerdings musste ich feststellen, dass hier der Schlitz im Holz (ca. 4 cm tief) nicht ausreichte, um die beiden Hälften des Eschenholzes ausreichend elastisch zu machen: Mit der Flügelmutter aus Messing lassen sie sich nicht genug zusammen pressen, um das Holz zu fixieren. Es liegt stattdessen auf der Kante des senkrechten Holzes auf. Am senkrechten Teil des Korpus ist der Schlitz ca. 6 cm tief. Hier reicht das aus, so dass man den Winkel frei einstellen und fixieren kann.
Ich zog mit dem dünnen Draht das Textilkabel durch die senkrechte Leiste und verband es mit dem Stecker und Schalter.
Ergebnis
Hier die Fertige Lampe. Ich bin – bis auf die genannten Schwächen – sehr zufrieden damit.
Video
Das Video zeigt – wie immer – den Bau ausführlicher. Außerdem gehe ich im letzten Teil darauf ein, was ich alles gelernt habe.
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Mein Werkzeug
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Uff, da sind aber viele Sägespäne gefallen. Gelohnt hat es sich aber trotzdem! Die Lampe sieht klasse aus. :) Liebe Grüße, Kathreen von “Mach mal”
Danke. :-)
Da sieht man’s mal wieder: Trotz dem ein oder anderen Hindernis ist trotzdem ein tolles, individuelles Projekt draus geworden. Respekt dafür! Würden wir uns auch so auf die Schreibtische stellen. :)
Danke!
Ich habe mir sehr interessiert deine gut ausgestattete Werkstatt und die Tricks und Kniffe auf den Bildern angeschaut. Das sieht nach viel Arbeit aus, aber das Ergebnis der selbst gebauten Tischlampe überzeugt. Dazu noch mit moderner LED Technik, was will man mehr?! Das Projekt regt zum Nachbauen an. Was mir gut gefällt ist der Spirit trotz aller Hürden und Problemstellungen weiter zu bauen, bis alles passt. In diesem Sinne, gute Arbeit ;-)
Danke. Freut mich.