Schon seit einiger Zeit war ich unzufrieden mit der (fehlenden) Organisation meiner Materialien an meinem Arbeitsplatz im Lehrerzimmer. Daher habe ich mir einen maßgeschneiderten Schreibtisch-Organizer gebaut, der alle die Bücher, Hefte und Utensilien aufbewahrt, die ich im Alltag so brauche.
Zuschnitt
Zunächst sägte ich die einzelnen Teile mit der Tauchsäge zu.
Für die sich wiederholenden Größen leisten die Parallelanschlagschienen gute Dienste.
Ergebnis: Alle Teile sind zugeschnitten und können nun „trocken“ einmal aufgestellt werden, um ein Gefühl für die Abmessungen zu bekommen.
Nun sollten einige Teile noch abgeschräkte Ecken bekommen. Ich zeichnete diese mit dem Winkel als Lineal an und sägte sie mit meiner Anschlagvorrichtung mit der Tauchsäge.
Der künftige Korpus für die Schubladen soll auf Gehrung verleimt werden. Diese sägte ich mit der auf 45° eingestellten Tischkreissäge.
Fräsen der Flachdübellöcher
Nun konnte ich die Flachdübel in die einzelnen Teile einfräsen. Ich habe hier zum ersten Mal mit der Flachdübelfräse gearbeitet. Im Gegensatz zu den Runddübeln, die ich bisher verwendet habe, fand ich das wesentlich praktischer.
Leider hat sich aber herausgestellt, dass der Tiefenanschlag meiner Makita Flachdübelfräse um 1,5 mm falsch eingestellt war (die Maßskala war falsch aufgeklebt). Das habe ich leider erst nach einigen Fräsungen bemerkt, konnte den Fehler aber noch ohne Verlust von Material beheben. Inzwischen habe ich von Makita einen neuen korrekten Anschlag bekommen.
Bohren der Stifthalterungen
Für den schnellen Griff nach Stiften wollte ich entsprechende Halterungen haben. Nach einiger Überlegung, wo diese möglichst platzsparend unterzubringen seien, entschied ich mich, einfach Löcher in die zwei Buchstützen zu bohen. Um den Winkel hier wiederholgenau zu treffen, verwendete ich die zuvor abgesägten Abfallstücke als Anschläge auf dem Bohrtisch.
Fasen der Kanten und Schleifen
Nun faste ich alle Kanten und schliff die Teile mit 120er und dann 240er Scheifpapier, weil das in zusammen gebautem Zustand nur noch schwer möglich sein würde.
Verleimen
Das Verleimen unternahm ich in zwei Etappen, weil ich einerseits nicht so viele Zwingen habe und andererseits der Aufbau des Organizers durchaus komplex ist, so dass ich mir den Stress nicht geben wollte, alles auf einmal machen zu müssen.
Schubladen
Während der Leim trocknete, baute ich aus 12er Sperrholz die Schubladen. Da sie recht klein sind und wenig Gewicht tragen müssen, entschied ich mich, sie wiederum (wie bei meinem drehbaren Nachttisch) stumpf zu verleimen und mit Holdübeln zu verstärken.
Zunächst sägte ich die Teile für den Korpus jeder Schublade und sägte dann mit der Tischkreissäge eine Nut für den Schubladenboden.
Dann sägte ich die Teile auf Länge und verleimte sie.
Der Boden wurde von hinten eingeschoben und verschraubt.
Anschließend bohrte ich die Dübellöcher und leimte 4 mm Buchenrdunstäbe ein.
Den Überstand nahm ich zunächst mit dem Bandschleifer ab, den Rest hobelte ich von Hand bündig.
Aus Buchenleisten erstellte ich die Schubladenführungen und hobelte sie von Hand so zu, bis sie mit wenig Spiel in den Nuten der Schubladen glitten.
Nun passte ich die Schubladenfronten an und richtete sie mit Hilfe von Spielkarten gleichmäßig aus.
Anschließend verschraubte ich die Fronten mit den Schubladen und montierte die Alugriffe.
Endmontage und Oberfläche
Nachdem nun alle Teile fertig waren, ölte ich die Oberfläche zwei Mal. Dazwischen schliff ich mit 400er Schleifpapier.
Am Ende brachte ich noch einen Stahlstreifen an, den ich grün lackiert hatte. Er dient als Mini-Magnetpinwand.
Ergebnis
Hier das Ergebnis. Ich bin sehr zufrieden damit und freue mich nun jeden Tag über einen aufgeräumten Arbeitsplatz.
Video
Wie immer zeigt das Video den Bau noch ausführlicher.
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Mein Werkzeug
Übersicht der Werkzeuge, die ich benutze.
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Hallo, deine Projekte sind gut, aber was bringen diese, wenn keine Maße vorhanden sind ????
Es wäre auch schön, wenn man über deine Projekte Downloaden könnte.
MfG
Siggi
Siggi, ich mach das als Hobby. Pläne mit Maßen zu machen, wäre viel, viel Arbeit. Wenn Du was nachbauen möchtest, muss Du Dir schon selbst einige Gedanken machen.
Grüße,
Andreas
Der Trick mit den Spielkarten für die Schubladenblenden sieht nett aus, allerdings verstehe ich noch nicht, wie damit die Position der Blenden zu den Schubladen selbst fixiert wird? Oder ist das schon Holzleim dran?
Das hilft zunächst nur bei der Ausrichtung der Blenden. Für die Fixierung am Korpus der Schublade gibt es mehrere Möglichkeiten: man kann doppelseitiges Klebeband dazwischen kleben, so dass die Blende kurz hält, bis man geschraubt hat.
Eine andere Möglichkeit ist es, nach dem Ausrichten eine Blende zu entfernen, so dass man die andere festhalten und dann klemmen kann (siehe im Video ab ca. 10:25 min).
Oder aber man schraubt kurze Schrauben durch den Korpus, deren Spitzen vorne nur ca. 2 mm herausragen und drückt dann die Blende kurz an, so dass zwei kleine Dellen erzeugt werden, die man anschließend für das Ausrichten nutzen kann.
Super fixe und kompetente Antwort, Danke!!!
Gerne :-)
Hallo Andreas,
die Kritik von Siegfried ist schon richtig. Eine Zusammenstellzeichnung und eine Stückliste wäre schon schön. Es verfollständigt das Projekt. In der Industrie geht nichts ohne Zeichnung.
Was denkst Du, wie man Dein Auto gebaut hat. Bestmmt nicht pi mal Daumen. Eine einfache Skizze mit ein paar Maßen und Hinweise zu den Materialien reicht schon.
Ich weis, dass Lehrer unbelehrbar sind. Ein Versuch war es Wert.
Danke für die Belehrung. Vielleicht findest Du ja auf dieser Art jemanden, der Dir kostenlos eine technische Zeichnung erstellt, damit Du möglichst wenig Mühe beim Nachbauen hast. Ansprüche zu formulieren und Leute in ihren Blogs zu beleidigen ist dabei bestimmt ein vielversprechender Ansatz.
Das habe ich mir schon so gedacht, das die Antwort so ausfällt. Ich brauche niemanden, der für mich eine Zeichnung anfertigt. ich bin Maschinenbauer. Die Außenmaße hätten schon ausgereicht. Das scheint aber auch schon zu viel, viel Arbeit zu sein. Das Projekt bleibt unvollständig. So kann man die eigene Arbeit kaputt machen. Das hat nichts mit Beleidigung zu tun. Sie müssen auch mal an andere denken. Mein letzter Satz ist leider eine Erfahrung, die ich generell mit Lehrern gemacht habe.