Meine Zwingenaufbewahrung war der Erweiterung meiner Werkzeugwand zum Opfer gefallen, daher brauchte ich eine neue Lösung. Nach einiger Recherche kam ich zu dem Schluss, dass ein Schraubzwingenwagen für mich sinnvoll ist. Um ihn flexibel zu gestalten, benutzte ich French Cleats, um die Zwingenhalterungen auf dem Wagen zu montieren.
Eine Übersicht verschiedener Aufbewahrungsmöglichkeiten für Zwingen befindet sich in der Videobeschreibung des Videos am Ende dieses Beitrags.
Wie viele andere Werkstattprojekte, wollte ich auch dieses möglichst mit Restmaterial bauen. Teilweise bestimmte die Größe des vorhandenen Materials daher auch die Abmessungen des Zwingenwagens.
Zuschnitt
Den Zuschnitt erledigte ich – wie üblich – zunächst mit der Tauchsäge und der Führungsschiene.
An den Seitenteilen des Wagens kappte ich die oberen Ecken, damit man sich daran nicht stoßen kann.
Grifflöcher
Um den Wagen gut schieben zu können, wollte ich Grifflöcher einbohren. Deren Abmessungen ermittelte ich anhand meiner Hände.
Danach klemmte ich die beiden Seitenteile aufeinander, bohrte mit einem kleinen Bohrer ein Pilotloch, so dass ich auf beiden Seiten den Forstnerbohrer an der selben Stelle zentrieren konnte.
Mit der Stichsäge verband ich die beiden Löcher und rundete das entstandene Langloch mit der Kantenfräse ab.
Montage
Die Verbindungen führte ich mit Taschenlöchern (pocket holes) aus. Ich probierte zum ersten Mal das Taschenloch-Set K4 der Firma Kreg aus, das mit Kreg kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Diese Methode ist sehr einfach zu benutzen, so dass man ein solches Projekt zügig realisieren kann. Ein Nachteil ist, dass die Taschenlöcher nicht sehr schön aussehen: bei einem Werkstattprojekt ist das zu verschmerzen, beim Möbelbau müsste man darauf achten, die Löcher möglichst zu verstecken. Es gibt zwar auch Einleimer für die Löcher, diese habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Mit einer speziellen Zwinge von Kreg kann man die zu verbindenden Teile gut fixieren, um die Schrauben einzudrehen.
Der Ablauf der Montage mit Taschenlöchern ist im unten stehenden Video genauer dokumentiert.
French Cleat Leisten
Da ich ohnehin noch Winkelleisten übrig hatte, montierte ich diese auf dem Wagen, so dass die Zwingenhalterungen später flexibel verschoben werden können.
Auf der einen Seite montierte ich noch ein schräges Brett auf den Boden des Wagens. Hier sollen die großen Korpuszwingen mit den Köpfen nach unten aufbewahrt werden. Die schräge Fläche lässt sie gegen die Mittelwand des Wagens kippen und verhindert, dass sie beim Bewegen des Wagens umfallen.
Räder
Schließlich schraubte ich noch vier Lenkrollen an die Grundplatte.
Halterungen und Ergebnis
Die Halterungen sind sehr leicht aus Resten herzustellen und können individuell an die vorhandenen Zwingen angepasst werden. Auch bei den Halterungen sägte ich einen 10°-Winkel an, so dass die Zwingen nach hinten rutschen und nicht so leicht aus der Halterung fallen.
Video
Wie immer zeigt das Video den Bauprozess genauer. Außerdem bespreche ich am Ende des Videos, was ich gerlernt habe. In der Videobeschreibung (siehe das Video auf YouTube) habe ich verschiedene Aufbewahrungsmöglichkeiten für Zwingen zusammen gestellt.
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Mein Werkzeug
Übersicht der Werkzeuge, die ich benutze.
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Das Teil entspricht genau meinen Vorstellungen. Relativ einfach zu bauen, praktisch in der Handhabung, viel “Stauraum”auf wenig Fläche. Und dazu noch kostengünstig, weil zumindest zu einem grossen Teil aus Holzresten gebaut. Das wird mein Teil sobald ich mein derzeitiges Projekt abgeschlossen habe.
Freut mich zu hören, Bernhard!
Hallo Andreas,
ich möchte Deinen Zwingenwagen gerne nachbauen. Hast Du vielleicht Baupläne?
Danke
Henning