Meine Werkbank war eines der ersten Projekte, die ich nach der Übernahme meiner Werkstatt in Angriff nahm. Ich arbeite inzwischen seit über zwei Jahren an der Werkbank und habe natürlich einige Erfahrungen gesammelt. In diesem Beitrag und dem Video möchte ich diese Erfahrungen teilen. Zum einen, weil ich konkrete danach gefragt wurde und zum anderen, weil mir die Erfahrungen anderer Holzwerker im Vorfeld auch sehr geholfen haben, meine individuelle Lösung zu finden.
Das Video gibt einen Einblick in die Konstruktion und die Verwendung meiner Werkbank. Außerdem erfahrt Ihr, was ich heute anders machen würde, wenn ich die Werkbank noch mal bauen würde.
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Verwendete Werkzeuge
Ich habe mich für das ¾ inch Lochsystem entschieden. Das entspricht nach metrischem Maß 19 mm Löchern. Der Grund dafür war, dass mir das dafür angebotene Zubehör mehr zusagte. Daneben gibt es noch das 20 mm-System, das u.a. Festool bei seinem Multifunktionstisch verwendet und für das es ebenfalls eine Reihe von Spannelementen und anderem Zubehör gibt. Welches man bevorzugt, hängt im Wesentlichen davon ab, welche Spannelemente man lieber haben möchte oder welches Zubehör man schon hat.
Um diese Löcher zu bohren, braucht man natürlich einen 19 mm Bohrer. Eine große Auswahl von Bohrern gibt es z.B. bei feinewerkzeuge.de. Meine Tischplatte besteht aus ca. 40 mm starkem Massivholz, auf das ich eine 19 mm MDF-Platte montiert habe. Wenn die Platte so dick ist, empfiehlt es sich, einen Spiralbohrer zum Bohren der Löcher zu verwenden. Ich hatte zunächst einen Famag Fortsnerbohrer verwendet. Der Bohrer ist zwar sehr gut, hatte aber zwei gravierende Nachteile in meinem konkreten Fall:
- Zum einen verstopften die MDF-Fasern den Bohrer sehr schnell, so dass ich ihn ständig reinigen musste.
- Außerdem schaffte ich es nicht, die Bohrungen rechtwinklig einzubringen (ein recht wackeliger Wolfcraft Bohrständer war dabei keine große Hilfe). Durch das leichte Verkanten bildeten die Wände der Löcher keine korrekte Zylinderform, so dass sich die Spannelemente später teilweise nur schwer oder gar nicht einstecken ließen.
Die Lösung war die Verwendung eines Spiralbohrers, in meinem Fall eines STAR-M CleanExit. Durch die größere Länge der Spirale im Gegensatz zum Forstnerbohrer entstehen sauber zylindrische Löcher. Nachdem ich diesen Bohrer gefunden hatte, habe ich alle Löcher damit nachgebohrt – jetzt passen die Spannelemente sauber in die Löcher. Leider ist dieser Bohrer nicht mehr lieferbar. Heiko Rech gibt in einem Blogpost dazu aber Hinweise, welche Alternativen es gibt.
Wenn man nur eine dünne Tischplatte hat (20 – 25 mm) sollte die Verwendung eines Forstnerbohrers kein Problem sein, nehme ich an.
Spannelemente
Im Video stelle ich meine Spann- und Fixierelemente ausführlich vor. Eine große Auswahl gibt es u.a. hier:
- System 19 mm: Werkstückniederhalter (auch für das 20 mm-System),
- System 19 mm: Runde Bankhaken etc. (20 mm Produkte),
- Dictum Spann- und Fixierelemente (für verschiedene Lochdurchmesser).
Fazit
Eine Werkbank oder ein Werktisch ist in jeder Werkstatt ein zentrales Element. Ohne eine stabile und ausreichend große Arbeitsfläche kann man einfach nicht sinnvoll arbeiten. Meine Erfahrung ist, dass gerade am Anfang nicht viel Aufwand und auch keine hohen Ausgaben nötig sind, um zu einer gut funktionierenden Lösung zu kommen. Anregungen, wie man sich eine Werkbank bauen könnte, gibt es in Hülle und Fülle im Netz und speziell auch bei YouTube. Wie man in meinem Video sieht, kann man aber auch Vorhandenes aufrüsten und kommt damit auch schon ziemlich weit.
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Mein Werkzeug
Übersicht der Werkzeuge, die ich benutze.
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Hallo Andreas,
herzlichen Glückwunsch zu deinem Blog. Macht Spaß, hier zu stöbern.
Ich habe eine Frage zu deiner MDF Werkbank.
“Leiern” die Löcher durch Benutzung der Niederhalter nicht aus?
Gerade die geschmiedeten Gramercy Niederhalter müssten den Löchern doch sehr zusetzen, oder?
Viele Grüße
Markus
Hallo Markus,
danke für das Lob. Freut mich!
Die Haken scheinen die Löcher nicht nennenswert auszuleiern. Allerdings ist ja unter dem MFD eine 4 cm starke Massivholzplatte, so dass der Hauptdruck des Hakens eher dort anliegt. Ich habe das mal in diesem Kommentar dokumentiert.
Beste Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für diesen tollen Artikel.
Da ich als “Ab-und-zu” Handwerker nicht wirklich vertrauen in
meine Konstruktion hätte, habe ich mich damals für eine Küpper Werkbank entschieden.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Teil und der Preis war damals auch ok.
Da ich aber etwas mehr Stauraum brauche, würde ich jetzt gerne diesen Stauraum selbst erschaffen.
Mal schauen ob es mir gelingt. :)
Beste Grüße
Danke! Und viel Erfolg dabei!
Hallo Andreas,
vielen dank für deinen Beitrag.
Mir gefällt es besonders gut, dass du uns kleine Arbeits Einblicke bezüglich deiner Werkbank gestattest und auch deine hilfreichen Werkzeuge hierfür vorstellst.
Danke vielmals, hat wirklich Spaß gemacht diesen zu lesen.
LG, Jörg.
Hallo Andreas,
ich finde diesen Artikel sehr informativ und umfangreich geschrieben.
Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass du deinen Lesern einen Einblick in deinen Arbeitsbereich bezüglich einer Werkbank gibst!
liebe grüße Thorsten
Hallo Andreas
Schöne Werkbank. Hast du die Bohrungen mit dem Spiralbohrer ohne Bohrständer gemacht? Ich habe einen, der ist aber so wackelig, dass man damit kaum bessere Ergebnisse hat, als ohne.
Im Netz finde ich auch keine hochwertigen, außer diesen vielleicht
https://www.amazon.de/Unbekannt-1650ak-Bohrst%C3%A4nder-mit-Futter/dp/B0042ADUCY/ref=cm_cr_arp_d_product_top?ie=UTF8
Aber vielleicht geht es ja auch ohne.
Schönen Abend
Alex
Hallo Alex,
ich habe keinen Bohrständer benutzt, meiner war nämlich in der Tat auch viel zu wackelig. Heiko Rech zeigt in diesem Blogpost, wie man sich behelfen kann.
Beste Grüße,
Andreas
https://www.workshopheaven.com/star-m-japanese-f-type-bit-singles.html
Ist das nicht dieserhier?
Hat deiner eine Schraubspitze?
Es ist nicht genau der, im Video ist er genauer abgebildet.
Hallo Andreas,
ich meine doch doch im Hintergrund einen Wabeco-Bohrständer zu erkennen. Den könntest du doch auf die Arbeitsplatte stellen/spannen und die Säule um 180° (um die Z-Achse) drehen. So müsstest du doch auch mit einem Forstnerbohrer absolut zylindrische Löcher bohren können.
Nettes Video übrigens.
Liebe Grüße,
Manfred