Meine Frau wünschte sich einen Nachttisch, in dem sie neben den üblichen Kleinigkeiten auch Bücher unterbringen konnte. Sie hatte die Idee, den Nachttisch drehbar und auf jeder Seite halb offen zu gestalten. So haben wir das Möbel dann entworfen und ich habe den Nachttisch gebaut.
Zuschnitt
Zunächst sägte ich die 18 mm Birke-Multiplex-Platte mit der Tauchsäge zu, die kleineren Stücke sägte ich auf der Tischkreissäge.
Anzeichnen und Bohren der Dübellöcher
Dann stellte ich die Teile mit Schraubzwingen zusammen, um die Dübellöcher anzuzeichnen. Anschließend bohrte ich alle Dübellöcher.
Die Triton-Dübelmaschine ist leider nicht so genau, wie man sich das wünschen würde, so dass ich mehrfach probieren und nachkorrigieren musste, bis die Teile zusammen passten. Das kann natürlich auch an meiner eigenen nicht hundertprozentigen Arbeitsweise liegen, aber mein Eindruck ist, dass es zumindest zu einem Teil auch an der Maschine liegt.
Schubladenleisten
Die Schubladen werden auf Hartholzleisten geführt. Nach dem Zusammenbau des Nachttischs kann man diese schlecht montieren, weil das lichte Innenmaß sehr schmal ist. Daher bereitete ich jetzt schon die Schubladenleisten vor und montierte sie an den Seitenteilen.
Lochreihen bohren
Nun bohrte ich die Lochreihen für die späteren Fachbodenträger. Ich habe von Kreg vor einiger Zeit diese Lochreihenschablone kostenlos erhalten, die hier zum ersten Mal zum Einsatz kam. Durch einen Bohrer mit Tiefenstopp, einem Referenzpin, den man in das erste Loch einsteckt und der passenden Zwinge zum Fixieren, lassen sich so Lochreihen sehr genau und zügig bohren.
Verleimen
Nun schliff ich die Teilen noch mit 120er Papier bevor ich ans Verleimen ging.
Ich verleimte zunächst den Korpus ohne Boden und Deckel und leimte diese dann in einem zweiten Durchgang an.
Schubladen
Während der Leim trocknete, baute ich die Schubladen aus 12 mm Sperrholz. Den Schubladenboden nutete ich ein, die Nut schnitt ich mit mehreren Durchgängen auf der Tischkreissäge. Ebenso die Nut für die Schubladenführung. Das klappt zwar, ist aber natürlich etwas mühsam. Ein Frästisch wäre hier praktischer (mal wieder – irgendwann kommt er ;-).
Die Schubladenkorpen verleimte ich stumpf und verstärkte sie nachträglich mit 4 mm Buchdübeln, die ich seitlich einbohrte.
Die überstehenden Dübel schliff ich am Bandschleifer runter und musste zum Einpassen der Schubladen die Führungsnuten noch etwas von Hand nacharbeiten.
Danach passte ich noch die Schubladendoppel an.
Drehbeschlag
Anschließend konnte ich den Drehbeschlag auf der Unterseite montieren.
Oberfläche
Nun schliff ich das ganze Schränkchen noch mit 240er Schleifpapier und strich es mit zwei Lagen weißem Wohnraumwachs an.
Ergebnis
So sieht der Nachttisch nun aus. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn die teilweise nicht passenden Dübellöcher mir zwischendurch große Probleme bereiteten. Der Drehbeschlag funktioniert sehr gut, dreht nicht zu leicht und nicht zu schwer. Meiner Frau gefällt das Möbel auch – das ist ja das Wichtigste bei einer Auftragsarbeit ;-).
Video
Wie immer zeigt das Video den Bauprozess noch ausführlicher. Am Ende erzähle ich auch noch etwas über die Lerneffekte.
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Mein Werkzeug
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Klasse Projekt wie ich es kenn von dir aber was macht deine Frau mit dem Taschenmesser im Nachtischschrank? (Diese Frage soll euer Geheimnis bleiben)
Viele Grüße
Felix
Danke Felix. Das Taschenmesser … tja … ist meins und war nur fürs Symbolfoto ;-)
Hallo Tanja Eine sehr schöne Idee die ich mir unbedingt speichern muss. Da ich in einem Massivholz verarbeitendem Betrieb arbeite ist das Material und Sägen kein Problem. Würdest du mir verraten was du für ein Holzöl verwendet hast.? Das Ergenis ist spitze, der Farbton ist ❤❤❤. Würde mich freuen von dir zu hören. LG und einen schönen Sonntag, Andrea
Also falls Du mit „Tanja“ mich meintest …
Das ist OSMO Wohnraumwachs weiß transparent.
Hallo Andreas,
habe mir gerade Dein Baubericht und auch das Video angeschaut…wie immer sehr schön beschrieben und dokumentiert!
Nicht zu vergessen, der sehr schöne gewordene Nachttisch, gefällt mir sehr gut! Leider hatte ich noch nicht das Erlebnis etwas zu bauen, was im Haus genutzt wird, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das ein gutes Gefühl ist und Spaß bzw. Motivation beim Bau bringt.
Und dann bin ich natürlich schon sehr gespannt, was Du Dir neues als Alternative oder Ersatz für die Dübelfräse gekauft hast ;)
Viele Grüße
Achim
Danke für Deinen Kommentar, Achim. Auf meinem YouTube Kanal kannst Du schon ein Projekt mit dem „Ersatzgerät“ anschauen: Der Desk-Organizer. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, den auch als Blogpost zu veröffentlichen.
Beste Grüße,
Andreas