Meine Akkuladegeräte standen bisher immer auf der Fensterbank in der Werkstatt, wo sie innerhalb kurzer Zeit von viel Staub und Spinnweben bedeckt und außerdem schwer zu erreichen waren. Daher wollte ich ein kleines Regal bauen, in dem ich sie besser geschützt, leichter zugänglich und mit besser verstauten Kabeln unterbringen konnte. Ich hatte noch ein Stück 12 mm Birkensperrholz, aus dem ich das Regal realisieren wollte. Wegen der dünnen Materialstärke wollte ich die Teile nicht einfach verschrauben, sondern mal eine gefälzte Eckverbindung ausprobieren.
Ich startete mit dem Zuschnitt des Sperrholzes. Das Regal sollte so tief werden, dass hinter den Ladegeräten noch Platz für eine Mehrfachsteckdose ist, die dann versteckt alle Stecker aufnehmen kann.
Die beiden senkrechten Teile sollten einen Falz bekommen, der die beiden waagrechten Teile zum Verleimen aufnehmen sollte. Den Falz habe ich mit der Oberfräse und einem 16 mm Nutfräser erstellt. Dabei wäre ein guter Parallelanschlag günstig gewesen. Leider habe ich bisher nur den mit meiner Makita RT0700CX2J mitgelieferten Parallelanschlag, der sehr einfach und in der Praxis kaum zu gebrauchen ist. Ein Adapter für die Führrungsschiene wäre eine Alternative gewesen. Den hab ich aber auch nicht und daher musste es eben mit einem quergespannten Stück Sperrholz als Führung gehen – was natürlich auch ging.
Die Rückwand des Regals sollte in eine Nut eingeschoben werden. Diese schnitt ich mit der Handkreissäge. Dazu legte ich die Führungsschiene an, machte einen Schnitt und verschob die Führungsschiene dann genau um die Schnittbreite. So ergab sich für die Nut genau die passende Breite, in die die Rückwand mit etwas Luft eingeschoben werden konnte.
So konnte ich das Regal mal probeweise zusammen fügen, um die Passung zu testen.
Auch das Maß der Rückwand konnte ich so ermitteln und diese zuschneiden. Das passende Stück weiß beschichtete HDF-Platte (4 mm) war noch als Rest vorhanden.
Für den Zwischenboden des Regals habe ich in 12 mm Nut gefräst, damit das kleine Regal möglichst nicht noch sichtbare Trägerelemente wie z.B. Leisten hat. So waren die Korpusteile nun fast fertig.
Vor dem Verleimen musste ich allerdings noch zwei Dinge anbringen: zwei Leisten, die später als Anschlag für eine Blende zum Verstecken der Kabel dienen sollten, sowie ein Loch, durch das der Stecker der Mehrfachsteckdose seitlich herausgeführt werden kann.
Nun habe ich die Teile noch innen geschliffen, weil ich da später nun noch schlecht hinkommen würde, und konnte dann ans Verleimen gehen. Dabei habe ich gelernt, dass man bei einer solchen gefalzten Eckverbindung die Zwingen besonders an der vorderen, sichtbaren Kante besonders sorgfältig setzen muss, damit die Teile dicht schließen. Das habe ich an einer Ecke leider versäumt, so dass hier nun ein kleiner Spalt klafft. Wenn das hinten der Fall wäre, würde es nicht stören, weil man es nicht sieht. An der Vorderseite dient es jetzt der immerwährenden Ermahnung zum sorgfältigen Arbeiten.
Nach dem Verleimen war der Korpus im Rohzustand fertig. Zwei Dinge fehlen noch: die Blende, um den Kabelsalat zu verstecken und die French-Cleat-Leisten, um das Regal aufzuhängen.
Blende
Als Blende habe ich ein Stück vom Rückwandmaterial verwendet. Ich hatte noch einen Magnetschnäpper, mit dem ich das Stück HDF-Platte fixieren wollte. Ein kleiner Griff aus einem Stück Rundholz sorgt dafür, dass man es gut anfassen kann.
Das Metallplättchen als Gegenstück für den Magnetschnäpper habe ich mit Sekundenkleber auf die Platte geklebt und ein paar Minuten mit Schraubzwingen fixiert. Weil der eine Schnäpper nicht die gewünschte Haltewirkung hatte, habe ich noch zwei kleine würfelförmige Magnete (die es bei supermagnete.de zu kaufen gibt) in die vorher angeleimten Halteleisten eingelassen und auch für diese noch zwei Metallplättchen montiert.
Aufhängung
Am vorgesehenen Aufhängeplatz gibt es schon die an der Wand montierten French-Cleat-Leisten. Daher habe ich auch das Regal so aufgehängt. Um die Leisten am Regal zu befestigen, habe ich versucht, sehr sauber und winklig vorzubohren, weil das Wandmaterial des Regals ja nur 12 mm stark ist und ich nicht wollte, dass die Schrauben nachher seitlich herausragen.
Dann habe ich die erste Leiste am Regal montiert und dieses dann an die Wand gehängt. Weil ich ja nicht ganz sicher sein kann, ob die an der Wand montierten Leisten ganz parallel sind, habe ich die zweite Leiste einfach auf die Wandleiste aufgelegt und sie dann am Regal mit kleinen Klebebandstücken fixiert. So war gewährleistet, dass die untere am Regal montierte Leiste wirklich auf ganzer Fläche auf der Wandleiste aufliegt. Anschließend habe ich sie ebenfalls festgeschraubt und das Klebeband entfernt.
Fazit
Damit ist das Regal fertig und kann meine drei Ladegeräte aufnehmen. Die Akkugeräte selbst bringe ich anderweitig unter. Einer davon ist ständig in Benutzung und steht daher näher an der Werkbank, der zweite ist nur noch als Reserve in Betrieb und das dritte Gerät ist ein Akku-Rasentrimmer, der ohnehin woanders in der Werkstatt hängt. Auf dem oberen Regalboden ist Platz für die Zweitakkus, außerdem versammeln sich dort langsam die Messwerkzeuge, weil der Platz sich anbietet.
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Mein Werkzeug
Übersicht der Werkzeuge, die ich benutze.
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Hallo Andreas,
das mit der Blende gefällt mir sehr gut :-) So´n bisschen Stil darf man ja in der Werkstatt ruhig haben.
Gruß Andi
Ja. Ich mag einfach keinen sichtbaren Kabelsalat :-)
Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
eine prima Idee. Mich nervt dieser Kabelsalat auch immer. Bei mir stehen diverse Ladegeräte noch auf der Arbeitsplatte. Die Kabel habe ich durch Aussparungen nach unten geführt. Das Schränkchen ist allerdings die deutlich bessere Lösung. Wenn es mal sehr staubig zu geht kann man es ja auch noch von vorn mit einer Decke zuhängen um die Akkus zu schützen.
LG Hajo